#geschichten aus 125 Jahren unserer Bank
Der Gewinnsparverein der Sparda-Bank Südwest ist bereits stolze 72 Jahre alt. Seit 1952 haben die Mitglieder unserer Genossenschaftsbank die Möglichkeit zu sparen, zu gewinnen und zugleich auch etwas Gutes zu tun. Denn ein Teil der Erlöse wird an gemeinnützige Organisationen gespendet.
Ulrike Kotzian lebt das Sparda-Bank Südwest Gewinnsparen-Motto „Sparen, Gewinnen, Gutes tun“ bereits seit 22 Jahren. Seit 2002 nimmt sie mit fünf Losen am Gewinnsparen teil. In der Dezember-Auslosung 2023 konnte sie dann endlich einen satten Gewinn einfahren: Gold im Wert von ca. 4.500 Euro.
Wie Ulrike Kotzian zum Gewinnsparen gekommen ist und was sie mit dem Gewinn vorhat, erfahren Sie in diesem Interview.
Liebe Frau Kotzian, Sie machen seit 2002 beim Gewinnsparen mit…
Ulrike Kotzian: Eigentlich schon länger! Mein Papa war Eisenbahnbeamter und schon immer bei der Sparda-Bank. Er hat am Gewinnsparen teilgenommen und meinem Bruder und mir an Weihnachten dann das Angesparte ausgezahlt. Ich selbst habe aber erst 2002 mit dem Gewinnsparen angefangen, ja.
Sie sparen bereits einige Jahre und haben jetzt im Dezember 2023 einen großen Gewinn erzielt. Waren sie überrascht?
Ulrike Kotzian: Ich habe vorher immer nur so 2,50 Euro oder vier Euro gewonnen. Das bekommt man dann einfach so auf dem Kontoauszug mit. Doch dann hat mich im Dezember Tobias Gebhard, einer der Profis des Gewinnsparvereins und witzigerweise auch der Ehemann einer ehemaligen Kollegin und Freundin von mir, angerufen und gesagt: „Du hast gewonnen!“ Und ich habe ganz verdutzt gefragt: „Äh, wie? Gewonnen?!“ Tja, da habe ich doch tatsächlich Gold im Wert von 4.500 Euro erhalten! Als ich noch hier gearbeitet habe, habe ich die Dezember-Auslosung immer im Blick gehabt, das hatte ich dieses Mal gar nicht und war deshalb umso überraschter. Aber positiv überrascht natürlich!
Was planen Sie, mit dem üppigen Gewinn zu machen?
Ulrike Kotzian: Ich schaue mir jetzt zuerst mal die aktuellen Goldpreise an und werde es dann wahrscheinlich verkaufen. Mit einem Teil des Geldes ist ein Urlaub in der Zeit um meinen runden Geburtstag geplant, da kann ich es mir an meinem 50. gut gehen lassen. Ein anderer Teil fließt in eine etwaige Feier, aber das ist alles noch nicht so sicher.
Welche Bedeutung hat das Gewinnsparen denn für Sie?
Ulrike Kotzian: Mein Papa ist vor zwei Jahren plötzlich verstorben. Da mussten wir seine Lose kündigen. Deshalb ist das Gewinnsparen auch eine Erinnerung an ihn, da er uns an Weihnachten ja das angesparte Geld ausgezahlt hat und ich durch ihn auch dazu gekommen bin. Zudem kaufe ich mit dem angesparten Geld Weihnachtsgeschenke. Wie bei meinem Papa damals auch, kommt das Geld somit bei meiner Familie an.
Das heißt, Sie planen auch nicht, mit dem Gewinnsparen aufzuhören?
Ulrike Kotzian: Nein, auf keinen Fall. Ich habe Spaß daran. Man sagt zwar immer, man soll aufhören, wenn‘s am schönsten ist, aber nein, so schnell höre ich nicht auf! Immerhin gibt’s ja noch eine ganze Menge zu gewinnen und ich weiß, dass die Spenden gut eingesetzt werden und an die Menschen und Organisationen gehen, die das Geld brauchen.
Hat sich Ihre Einstellung zum Gewinnsparen im Laufe der Zeit geändert?
Ulrike Kotzian: Was mit der Spende passiert, darüber habe ich mir anfangs gar nicht so viele Gedanken gemacht, das kam erst später. Ich habe das soziale Engagement einfach als schönen Nebeneffekt gesehen. Damals fand ich es einfach nur nett, dass ich die Chance habe, etwas zu gewinnen und gleichzeitig zu sparen. Mittlerweile achte ich mehr auf das Engagement und finde es gut, dass die Sparda-Bank Südwest so transparent damit umgeht.
Wird Ihnen Ihre Tochter nachfolgen und „Sparen, Gewinnen und Gutes tun“?
Ulrike Kotzian: Meine Tochter ist 16 Jahre alt und wir haben ihr jetzt erst mal ein Girokonto eröffnet – natürlich auch bei der Sparda-Bank Südwest. Das Gewinnsparen war bisher noch kein Gedankengang, dafür ist sie noch zu jung. Aber sie hat es von ihrem Opa und mir ja vorgelebt bekommen, also vielleicht wird sie uns folgen.
Liebe Frau Kotzian, vielen Dank für das angenehme Gespräch! Und allen Gewinnsparerinnen und -sparern danken wir für Ihr Engagement und drücken die Daumen für einen tollen Gewinn.
Mit Dir, Ellen Wittemann, hat 1955 alles angefangen. Darauf folgte 1983 Dein Sohn Michael, der bei der Sparda-Bank seine spätere Ehefrau Martina kennenlernte, die 1982 dort eine Ausbildung begonnen hatte – genau wie ihre Schwester Andrea 1979. Caroline, eine der drei Töchter von Michael und Martina und Deine Enkelin, ist nun seit Dezember 2023 an Bord. Liebe Ellen, war es Zufall, dass Du zur Sparda-Bank gekommen bist?
Ellen Wittemann: Das war Zufall. Über einen Bekannten hatte ich von der freien Stelle als Bankangestellte in der damals noch „Eisenbahnsparkasse“ in der Mombacher Straße in Mainz erfahren. Nach der Schule, mit 14 Jahren, habe ich mich beworben – und wurde genommen. Meine Aufgaben waren zunächst, Schecks zu sortieren und Buchungen zu prüfen.
Caroline, Du als die Jüngste, deren Eltern, Tante und Großmutter schon bei der Sparda-Bank gearbeitet haben – wann wusstest Du: Ja, da will ich auch arbeiten?
Caroline Wittemann: Prinzipiell habe ich die Sparda-Bank Südwest schon immer als attraktiven Arbeitgeber wahrgenommen, natürlich auch familienbedingt. Als ich im vergangenen Jahr bereit für eine berufliche Veränderung war, ist mir die Stellenausschreibung als Spezialistin für Unternehmenskommunikation über den Weg gelaufen. Ob das Schicksal war? Vielleicht. Jedenfalls fühlte es sich richtig an – und ein bisschen wie „Heimkommen“.
Gibt es Traditionen innerhalb der Bank, die Dir besonders in Erinnerung geblieben sind, Ellen?
Ellen Wittemann: Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, ist unsere „Überweisungsabteilung“ etwa alle vier Wochen gemeinsam in eine Straußwirtschaft gegangen. Das war immer richtig schön! Auch an die vielen Betriebsausflüge denke ich gerne zurück, z. B. sind wir mal mit dem Schiff nach Boppard gefahren. Und natürlich gab es schon immer Kreppel an Fastnacht.
Welche Meilensteine der Sparda-Bank Südwest habt Ihr miterlebt?
Ellen Wittemann: Die Umzüge – von der Mombacher Straße in die Rhabanusstraße und von dort nach Mainz-Hechtsheim. Und auch die Fusion mit Saarbrücken war eine große Veränderung.
Caroline Wittemann: Ich bin pünktlich zum 125-jährigen Bestehen dazugestoßen – das Jubiläum in diesem Jahr ist natürlich auch ein großer Meilenstein in der Geschichte der Bank.
Wie hat sich die Unternehmenskultur damals angefühlt – und wie ist es heute?
Ellen Wittemann: Jung und Alt haben immer zusammengehalten. Wir haben alle unsere Arbeit gemacht und uns als Gemeinschaft gefühlt.
Caroline Wittemann: Ich bin zwar noch „frisch“, aber auch mir fällt auf, dass wir eine große Gemeinschaft sind, die allen Entwicklungen und Veränderungen zum Trotz – seien es Pandemiefolgen, die Umstellung auf M365 oder Sonstiges – zusammensteht. Natürlich ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen – aber wo ist es das schon? Was zählt ist, dass man grundsätzlich gemeinsam in dieselbe Richtung blickt.
Ein und ein Vierteljahrhundert ist die Sparda-Bank Südwest nun schon alt. Wo seht Ihr das Unternehmen in 125 Jahren?
Ellen Wittemann: Ich hoffe sehr, dass die Sparda auch in 125 Jahren noch freundlich und fair und dass mit dem Unternehmen alles in Ordnung ist. Ich jedenfalls weiß, dass ich immer gerne dort hingegangen bin.
Caroline Wittemann: In 125 Jahren wird die Sparda-Bank Südwest noch deutlicher als ohnehin schon den Ruf der besten Bank für Privatkunden tragen ;) Für unsere Familie wird sie natürlich immer eine besondere Rolle spielen. Und für mich erst recht, denn sind wir ehrlich: Ohne die Sparda-Bank gäbe es mich höchstwahrscheinlich nicht :)
Vielen Dank für das Gespräch!
Vor 125 Jahren wurde unsere genossenschaftliche Bank in der Vision gegründet, dass gemeinschaftliches Handeln mehr bewirken kann als individuelle Bestrebungen. Seit damals leben wir bei der Sparda-Bank Südwest diese Vision und haben sie zu unserer Tradition gemacht.
„Dass Dinge möglich sind, die eigentlich nicht möglich sind, liegt an einer großen Idee…“* – oder mit unserem Jubiläumsmotto anders ausgedrückt: #gemeinsamstark. Denn wie auch die niedliche Grafik hier aus unserer Jubiläumsbroschüre „75 Jahre Sparda-Bank Saarbrücken“ aus dem Jahr 1988 schon vor 36 Jahren zeigte:
Erfolg ist keine Einzelleistung, sondern das Ergebnis kollektiver und kollegialer Anstrengungen. Darum leben wir die genossenschaftliche Idee: Wir helfen uns selbst bzw. einander!
*Zitiert aus der Broschüre „75 Jahre Sparda-Bank Saarbrücken“
Euro, Deutsche Mark, Franc – mit wie vielen verschiedenen Währungen haben Sie im Laufe Ihres Lebens schon gezahlt? Und wie viele Währungen und Währungswechsel erlebt wohl eine Bank, die 125 Jahre alt ist?
In dieser #geschichte aus 125 Jahren Sparda-Bank Südwest konzentrieren wir uns auf die Währungsgeschichte des heutigen Saarlandes. Und diese ist im wahrsten Sinne des Wortes abwechslungsreich, denn das Bundesland an der Saar bekam im letzten Jahrhundert oft zu spüren, dass es ein Grenzland ist. Seit der Gründung der Eisenbahnsparkasse Saarbrücken im Jahr 1913 änderte sich die gültige Währung sage und schreibe sechs Mal – das blieb nicht ohne Auswirkungen für unsere Genossenschaftsbank und für die Menschen der Region.
Das Saarland und seine abwechslungsreiche Währungsgeschichte
Das damalige Saarland gehörte 1913 noch zum Deutschen Kaiserreich. Hier wurde in Mark gezahlt. Das änderte sich jedoch nach dem ersten Weltkrieg, denn die Wirtschaftsunion mit Frankreich brachte dem Gebiet 1923 den französischen Franc, auch Franken genannt, ein. Die Bilanzsumme des Jahresabschlusses der Eisenbahnsparkasse Saarbrücken belief sich damals auf 1,5 Millionen Franken bzw. 36 Milliarden Mark.
Franc – Reichsmark (- Saar-Mark) - Franc
Doch die Menschen hatten nicht viel Zeit sich daran zu gewöhnen, denn bereits zwölf Jahre später, 1935, löste sich diese Währungsunion auf und das Saargebiet wurde in das „Deutsche Reich“ eingegliedert: Die Reichsmark wurde eingeführt. Doch auch diese währte nicht lange. Wiederrum zwölf Jahre später, 1947, lebte die Wirtschaftsunion mit Frankreich erneut auf und der Franc hielt wieder Einzug. Übrigens: Im selben Jahr existierte für fünf Monate die sogenannte Saar-Mark. Doch was nur kurz währte, wurde letztendlich nicht gut – denn diese fungierte nur als Übergangslösung und galt nicht einmal als offizielle Währung.
Einführung der D-Mark – „Tag X“
Während im Saarland noch mit französischen Franken gezahlt wurde, wurde im restlichen Gebiet der heutigen Bundesrepublik schon die Deutsche Mark (D-Mark) eingeführt. An der Saar kam diese erst 1959: am sogenannten „Tag X“. Derweil beobachtete die Eisenbahnsparkasse Saarbrücken die ständigen Währungswechsel mit Sorgenfalten. Denn die Sorge der Sparerinnen und Sparer in den Jahren zuvor bewahrheitete sich: Der Franken wurde 1957 um satte 20 % abgewertet.
Vertrauen als Basis der Genossenschaft
Doch 1958, wenige Monate bevor die D-Mark eingeführt wurde, schaffte es die Eisenbahnsparkasse, das Vertrauen ihrer Mitglieder wieder zu stärken. Denn die Bundesregierung stellte eine Währungsgarantie in Aussicht, die jedoch nur für Spar- und nicht für Gehaltskonten galt. Die Eisenbahnsparkasse empfahl ihren Kunden deshalb eindringlich, ihre Ersparnisse umbuchen zu lassen. Das Echo war gewaltig: Hunderte Sparkonten wurden neu eingerichtet und noch mehr Umbuchungsaufträge wurden erteilt. Der Rat der Bank lohnte sich dabei natürlich nicht nur für die Mitglieder selbst, sondern auch für unsere Genossenschaft, die durch das Vertrauen ineinander gestärkt wurde. Der „Tag X“, an dem der Währungswechsel zur D-Mark stattfand, konnte kommen. Die Kundinnen und Kunden unserer Bank waren bestens vorbereitet.
Quelle: Broschüre „75 Jahre Sparda-Bank Saarbrücken“